Nasenspülung

Tägliches Nasenspülen mit 0,9% Kochsalzlösung schützt vor Erkältungen, Grippe und Heuschnupfen.

So lautet das Fazit einer Studie der medizinischen Hochschule Hannover aus dem Jahre 2003 (Schmidt et al., 2003). An der 6monatigen Studie nahmen über 600 Freiwillige teil. Eine Gruppe spülte ihre Nase drei Monate lang täglich mit einer lauwarmen Kochsalzlösung und nahm in den folgenden 3 Monaten eine Plazebopille (ein Scheinmedikament). Die Freiwilligen der zweiten Gruppe absolvierten die gleiche Prozedur aber in umgekehrter Reihenfolge.

Wie die anschließende Analyse von Tagebüchern und Fragebögen ergab, reduzierten die regelmässigen Salzspülungen das Erkrankungsrisiko für erkältungsbedingte Beschwerden wie Rachen- und Halsschmerzen, vermehrte Schleimbildung und “verstopfte Nase” um fast ein Viertel. Das Risiko für Grippeerkrankungen sank um 31,5%, das für Heuschnupfensymptome um fast 20%.
Vom Erfolg der Maßnahmen waren 80% der Studienteilnehmer überzeugt; 90% von Ihnen wollen sich auch weiterhin regelmäßig die Nase spülen.

Für Nasenspülungen können Sie sich die Salzlösung selbst herstellen: Sie geben einen gestrichenen Teelöffel reines Meersalz auf einen halben Liter warmes Wasser oder einen halben Teelöffel auf einen viertel Liter bzw. auf einen Trinkbecher Wasser. Im Zweifelsfall verwenden Sie lieber etwas mehr Salz als zu wenig. Alternativ erhalten sie fertige Salzlösungen auch in der Apotheke (isotone Kochsalzlösung) .

Material:
Sie benötigen neben der Salzlösung eine Nasendusche (Apotheke) oder ein Nasenkännchen. Ersatzweise können Sie die Salzlösung auch aus einem Glas oder Becher oder der hohlen Hand in das jeweilige Nasenloch ziehen.

Und so geht’s: Bei zur Seite gedrehtem und zur Gegenseite geneigtem Kopf wird die Tülle der Spülkanne in eines der Nasenlöcher eingeführt und diese dann so weit angehoben, dass die Lösung durch die Haupthöhle der Nase läuft, das hintere Ende der Nasenscheidewand umspült und aus dem Nasenloch der Gegenseite wieder austritt. Geatmet wird in dieser Zeit durch den Mund. Falls Wasser dabei in den Rachen läuft, wird ausgespuckt. Anschliessend sollte man die Nasenlöcher sanft ausschnäuzen und dann die Prozedur auf der Gegenseite wiederholen.

Referenzarbeit:

Thomas Schmidt, Friedrich Wilhelm Schwartz, Eva Maria Bitzer, Hans Dörning, Thomas Grobe, Christoph Lorenz unter Mitarbeit von Bernt-Peter Robra, Haiko Lüpsen, Elke Raum, Bahattin Okuyucu, Olaf Hayer. Die GEK-Nasendusche. Forschungsergebnisse zu ihrer physiologischen Wirkung und zur gesundheitsökonomischen Bewertung. Schwäbisch Gmünd, Oktober 2003.

Quelle: https://praxis-widderich.de/Infos/Erkaeltung/Nasenspuelung.htm

Weiterführende Literatur:

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